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Futterverweigerung Teil 2

Teil 2 beschäftigt sich mit haltungs- und krankheitsbedingten Verweigerern.

Dieser Artikel ist in zwei Bereiche unterteilt. Zum einen widmet er sich der Thematik Nichtfressender Jungtiere (sog. Nichtfressern / Non Feeder) (Teil 1) und zum anderen der haltungs- und krankheitsbedingten Futterverweigerung von adulten Tieren (Teil2). In beiden Fällen sollte jedoch zum allgemeinen Verständnis der ganze Artikel gelesen werden. Dieser richtet sich an Käufer, die unwissend ein nicht fressendes Tier gekauft haben und keinen Kontakt zum Züchter aufnehmen können, und an angehende Züchter bzw. Hobbyhalter mit eignen Nachzuchten. In Verbindung mit diesem Artikel, wurde in der Sektion ?Umfragen? eine Umfrage hinterlegt, welche der genannten Maßnahmen bei Ihnen zum Erfolg führten. Ich hoffe, mit der Zeit kristallisieren sich besonders effiziente Maßnahmen heraus.

Teil 2 Haltungs- und krankheitsbedingte Futterverweigerung

Nicht nur Schlüpflinge und Jungtiere können das Futter verweigern. Es kommt auch hin und wieder vor, dass adulte Kornnattern von heute auf morgen nicht mehr fressen möchten. Die Ursachen hierfür sind teilweise offensichtlich, manchmal liegen die Gründe aber auch im Verborgenen. Neben natürlichen Ursachen kann eine Futterverweigerung auch mit verschiedenen Erkrankungen im Zusammenhang stehen. Krankheiten bei Reptilien äußern sich meist in Mattigkeit, Appetitlosigkeit oder einem Auswürgen der anverdauten Futtermaus. Wer die Futtergewohnheiten seiner Tiere kennt, wird Veränderungen im Verhalten bemerken.

Dieser Beitrag soll helfen, die Gründe einer Futterverweigerung zu analysieren und ggf. entsprechende Maßnahmen aufzeigen. Die dargestellten Gründe sind dabei jedoch niemals allumfassend, so dass nach Ausschluss der hier dargestellten Ursachen und Maßnahmen weitere unbekannte Faktoren gesucht werden müssen.

Was bedeutet Futterverweigerung?
Zu aller erst muss klar gestellt werden, ab wann eine Nichtaufnahme der Futtermaus als Verweigerung interpretiert werden kann. Sie sollten einer Kornnatter mindestens 2 Stunden Zeit geben, noch besser über Nacht, die Maus zu fressen. Der Fütterungsort sollte dabei ruhig und vorzugsweise dunkel sein. Die wichtigen Parameter einer Fütterung finden Sie im Bericht ?Fütterung?. Erst nach einer angemessenen Zeit kann man davon ausgehen, dass die Maus nicht mehr gefressen wird.
Bei der ersten Verweigerung sollte man nicht direkt in Panik geraten! Es gibt verschiedene natürlich Ursachen.

1. Ursache ?Haltungsbedingungen?
Ü berprüfen Sie die Temperatur und Klimaparameter des Terrariums. Bei zu kalter Haltung ist der Bewegungs- und Verdauungsapparat der Kornnatter nur eingeschränkt funktionsfähig. Eine Kornnatter ist Poikilotherm (Wechselwarm). Sie benötigt eine externe Wärmequelle um auf Betriebstemperatur zu gelangen. Eine ?kalte? Schlange ist in ihrer Beweglichkeit und Schnelligkeit eingeschränkt und daher eher zurückhaltend bzw. fluchtbereit als Angriffs- und Fresslustig.
Eine zu warme Haltung ist ebenfalls Kontraproduktiv. Die Maus vergammelt bei zu hoher Wärme im Magen/Darm der Schlage bevor sie verdaut werden kann. Daher werden die Futtertiere bei zu warmer Haltung oftmals nach 2-3 Tagen wieder ausgewürgt.
Junge Schlangen verweigern manchmal auch in zu großen Terrarien die Futteraufnahme. Junge Tiere sind sehr scheu und halten sich meistens in Verstecken auf oder sind im Bodengrund vergraben. Aus verschiedenen Gründen ist es daher ratsam, immer außerhalb des Terrariums in einer separaten Box zu füttern.
In einem Terrarium sollten der Kornnatter auch genügend Verstecke und Rückzugsmöglichkeiten angeboten werden. Nach dem Fressen zieht sich die Kornnatter für mehrere Tag zum Verdauen in die Verstecke zurück. Fehlen diese, wird die Kornnatter aus Stress und Unsicherheit das Futter verweigern. Sie liegt permanent auf dem Präsentierteller und wäre Fressfeinden, ohne Versteck und mit Futtermaus im Magen, hoffnungslos ausgeliefert.

2. Ursache ?Häutung?
In der Häutungsphase ist die Kornnatter sehr zurückhaltend. Besonders in der Trübungsphase ist sie in ihrer Sehkraft und Beweglichkeit stark eingeschränkt. Durch diese Unsicherheiten während der Häutung sucht die Kornnatter daher Schutz und ist eher zur Flucht geneigt als zum Angriff. Bei sehr starker Bedrängnis kann sie auch übermäßig Aggressiv reagieren.
Häufig verweigern Kornnattern in dieser Phase die Futteraufnahme. Ersparen Sie dem Tier daher den Stress. Zudem würgen Kornnattern, die trotz Häutungsphase gefressen haben, nach dem kräftezehrenden Ablegen der Haut die Maus oft wieder aus. Stellen Sie sich vor, Sie sollten nach dem Essen eines großen Buffets einen Marathon laufen. Sie sollten Kornnattern, die offensichtlich in der Häutungsphase sind, kein Futter anbieten.

3. Ursache ?Winterzeit?
Einige Kornnattern verweigern von alleine die Futteraufnahme mit Einbruch des Winters. Anfang bis Mitte November stellen sich einige Tiere automatisch auf eine Winterruhe ein.
Dies ist dann auch daran erkennbar, dass die Kornnatter nur noch zum trinken aus ihrem Versteck hervorkommt, sich ansonsten aber nicht mehr zeigt.

4. Ursache ?Paarungszeit & Trächtigkeit?
Kornnatterweibchen verweigern in der Regel kurz vor der Eiablage die Futteraufnahme. Ähnlich wie bei der anstrengenden Häutung möchten die Tiere instinktiv den Magen/Darm leer haben. Eine Eiablage ist um ein vielfaches anstrengender als eine Häutung und die Tiere sind danach einige Tage apathisch. Es kommt leider häufig vor, dass eine Trächtigkeit nicht erkannt wird und das Weibchen zur Überraschung des Halters auf einmal Eier legt. Abgesehen von den Gefahren einer ungeplanten Trächtigkeit, d.h. einem evtl. zu geringen Gewicht oder Alter des Muttertiers, sind oft keine Vorbereitungen für das Ausbrüten der Eier getroffen (Inkubation).
Sind paarungsbereite Weibchen in der Nähe, verweigert auch so mancher Bock das Fressen. Das Weibchen schüttet in der Paarungszeit Pheromone aus, diese werden vom Bock wahrgenommen.
In beiden Fällen, Trächtigkeit und Futterverweigerung in der Paarungszeit, ist eine deutlich erhöhte Aktivität der Tiere zu beobachten. Das Weibchen sucht kurz vor der Eiablage nach einer geeigneten Ablagemöglichkeit der Eier, der paarungswillige Bock sucht nach dem Weibchen und vertreibt andere Konkurrenten (sog. Komment Kämpfe, siehe Beitrag Paarung & Zucht).
Normalerweise ist die Paarungs- und Eiablagezeit von April bis August. Durch die Haltung in Gefangenschaft, gibt es aber häufig deutliche Verschiebungen in den Zeiten.

5. Ursache ?Stress & Übereifer?
Da wie bereits beschrieben eine Kornnatter nach der Futteraufnahme etwas wehrloser ist, muss sie sich wohl und sicher fühlen. Ein häufiger Fehler ist, das Tier durch häufiges Herausnehmen aus dem Terrarium und ständiges Handling unter Stress zu setzen. Oft wird nach einer Verweigerung gleich ein Tag später wieder eine Futtermaus angeboten. Durch diesen Übereifer des Kornnatterhalters, wird das Tier noch mehr unter Stress gesetzt. Bewahren Sie daher Ruhe, geben Sie dem Tier einige Tage Zeit, bevor der nächste Fütterungsversuch unternommen wird. Nehmen Sie das Tier in dieser Pause nicht aus dem Terrarium sondern gönnen sie ihm Ruhe.

6. Ursache ?Halterwechsel & andere Veränderungen?
Einige Tiere verweigern nach einem Halterwechsel plötzlich die Futteraufnahme. Die Ursachen hierfür können verschieden sein. Zum einen kann allein eine neue Umgebung, wie z.B. ein neues, größeres Terrarium, die Kornnatter verunsichern. Neue Gerüche, andere Temperaturen und Klimaparameter erfordern einige Tage der Eingewöhnung. Gönnen sich dem Tier nach einem Umzug, und sei es nur in ein anderes Becken, daher einige Tage der Akklimatisation. Hat die Kornnatter sich an ihr neues zu Hause gewöhnt und fühlt sich wohl, wird sie auch wieder fressen.
Veränderungen verschiedenster Art können bei Kornnattern eine Futterverweigerung auslösen. So manche Kornnatter entwickelt sich zum Futterspezialisten. Wird ständig eine einzige Sorte Futtermaus angeboten, kann es passieren, dass die Schlange beim Wechsel der Sorte verweigert. Bei ganz sensiblen Tieren reicht allein der Wechsel des Lieferanten oder ein Wechsel des Einstreu der Nager.
Diese Spezialisierung auf ein Futter kann auch ein Grund für ausschließliche Lebendfresser sein. Wird standardmäßig lebend gefüttert, kann die Schlange eine Frostmaus verweigern und umgekehrt. So witzig es klingt, manchmal reicht eine andere Farbe der Maus! Haben sie zum Beispiel immer weiße Labormäuse gefüttert, dann kann eine schwarze auf Ablehnung treffen. Ebenso können Störgerüche eine Verweigerung hervorrufen. Mäuseuirn, Kotreste oder andere Gerüche können die Schlange stören. In diesem Fall hilft es, die Futtermaus gründlich mit Wasser zu reinigen und evtl. mit anderem Geruch zu verwittern.
Wenn Sie eine neue Kornnatter bekommen, fragen Sie daher den vorherigen Halter, wie, was und wo er die Schlange gefüttert hat. Besorgen Sie sich evtl. für den Übergang Futtertiere beim Vorbesitzer und füttern Sie nach den gleichen Ritualen.


7. Ursache ?Fütterungsabstände oder einfach keinen Hunger!?
Die Abstände zwischen den Fütterungen sollten ausreichend groß sein, um die Maus hinreichend zu verdauen. Manche Kornnatter fressen immer und mehrere Mäuse hintereinander, andere erst wieder, wenn die vorherige Maus vollständig verdaut ist. Sie erkennen dies daran, dass Kot im Terrarium liegt. Hunger äußert sich durch erhöhte Aktivität der Schlange, sie gehen abends auf Futtersuche. Füttern Sie in zu geringen Abständen, kann es also zu einer Verweigerung kommen. Als Faustregel gilt 2x wöchentliche Fütterung bei Jungtieren, 1x wöchentlich bei juvenielen und 1x alle 2 Wochen bei adulten Tieren.
Trotz idealer Haltungsbedingungen, keiner Veränderungen, ausgeschlossener Trächtigkeit und ausreichenden Fütterungsabständen, kann eine Schlange auch einfach mal keinen Hunger haben. Evtl. passt ihr die Tageszeit nicht oder irgendwelche anderen Faktoren sind ausschlaggebend. Sind die oben genannten mgl. Ursachen überprüft und ausgeschlossen, machen wir uns bei der ersten Verweigerung noch keine Sorgen. Kann mal Vorkommen!

8. Ursache ?Krankheitsbedingte Futterverweigerung?
Die vorangegangenen Ursachen sind mehr oder weniger natürlicher Natur und lassen sich, wenn sie einmal erkannt sind, regelmäßig sehr leicht abstellen. Schwieriger wird es bei krankheitsbedingter Futterverweigerung. Ob die Verweigerung krankheitsbedingt ist, sollten wir uns fragen, wenn die oben genannten Ursachen ausgeschlossen sind und die Schlange mehrfach hintereinander Verweigert hat. Vor allem, wenn die Verweigerung bei einzelnen Tieren aus Gemeinschaftshaltung auftritt. Also alle Tiere aus dem gleichen Terrarium fressen, nur eine nicht. Bei der ersten Verweigerung machen wir uns noch keine Sorgen! Verweigert die Schlange jedoch mehrmals hintereinander, ist Vorsicht geboten! Bei Gemeinschaftshaltung ist die Schlange spätestens nach der dritten Verweigerung von den anderen zu trennen. Ebenso verfahren wir nach dieser Regel beim Auswürgen einer Futtermaus. Nach dem zweiten, allerspätestens nach dem dritten Auswürgen hintereinander, wird das Tier sofort in Quarantäne gesetzt.
Diese Maßnahme ist keineswegs überzogen! Zum einen können Sie in Gemeinschaftshaltung keine dem Tier zuordbare Kotprobe entnehmen, zum anderen schützen sie im Krankheitsfall die anderen Tiere vor einer Ansteckung. Untersuchen sie das Tier gründlich nach externen Anzeichen auf eine Krankheit. Schauen Sie nach Milben, Pilzerkrankungen und Mund-/Rachenentzündungen. Verhält sich das Tier normal oder wirkt es Matt und Apathisch. Ist der Bauch fest und auf Spannung oder matschig weich? Können Sie etwas entdecken, gehen Sie mit dem Tier unverzüglich zu einem reptilienkundigen Tierarzt!
Wenn ein Tier 3x verweigert und keine Ursache erkennbar ist, rate ich dringend zu einer Kotprobe. Proberöhrchen gibt es in der Apotheke oder Sie nehmen ein Filmrollendöschen. Die Probe können Sie bei einem Tierartz abgeben. Ich empfehle jedoch, die Probe an das anerkannte Institiut Exomed in Berlin zu senden. Ein Protokoll und die Adresse finden Sie im Download Bereich dieser Seite.
 
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