Die Kornnatter ist eine recht einfache, pflegeleichte und robuste Schlange. Durch artgerechte Haltung, Fürsorge, Aufmerksamkeit und durch die Erhaltung eines stressfreien Lebens kommt es kaum zu einer Erkrankung der Kornnatter. Es ist wichtig, Krankheiten vorzubeugen bevor sie entstehen können. Das bedeutet: Täglich frisches Wasser geben, Häutungsreste, Kotreste und eventuell Erbrochenes sofort sorgfältig entfernen. Das Terrarium spielt eine wichtige Rolle bei der Gesundhaltung dieser Tiere. Das Terrarium sollte - je nach Anzahl der darin lebenden Tiere - alle vier bis zwölf Wochen gründlich sauber gemacht werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Tiere nicht durch gefährliche Putzmittel zu Schaden kommen. Wir benutzen lediglich einen immer wieder neuen Putzschwamm (bei jedem Terrarium) und heißes Wasser, da unsere Terrarien lackiert sind. Durch diese Lackierung ist der gesamte Schmutz einfach zu entfernen. Einrichtungsgegenstände, wie Kletteräste, reinigen wir, in dem wir sie mit kochendem Wasser überbrühen und mit einem Borstenkamm gut abschrubben.
Sollte trotz hygienischer und sauberer Haltung einmal eine Krankheit ausbrechen, müssen Einrichtungsgegenstände, wie Äste, Pflanzen, Wasserbecken, Verstecke usw. desinfiziert werden. Nicht nur das Terrarium sollte sauber gehalten werden, sondern auch wir müssen uns daran halten, nach jedem Kontakt mit Schlangen, Futtertieren und Einrichtungsgegenständen die Hände zu waschen, bevor wir von einem Terrarium ins andere langen. Somit verhindern wir, dass eventuelle Krankheiten von einem Terrarium in ein anderes übertragen werden.
Eines der wichtigsten Dinge um Krankheiten vorzubeugen ist, Neuzugänge ausreichend lange in einem separaten Quarantänebecken zu halten, bevor wir sie zu anderen Tieren setzen. Ein Quarantänebecken sollte aus Glas oder Plastik sein, um es leicht reinigen zu können. Die Einrichtungsgegenstände müssen ebenfalls leicht zu reinigen sein. Der Bodengrund muss nach jeder Verschmutzung, wie durch Kot und Urat, vollständig entfernt werden. Daher ist Küchenpapier als Bodengrund am geeignetsten, da es sehr saugfähig ist und sich am leichtesten entfernen lässt. Der erste Kot der Kornnatter muss vom Tierarzt auf Innenparasiten, insbesondere auf Darmparasiten hin untersucht werden. Dabei ist zu beachten, dass man zusätzlich einen Test auf Kryptosporiden machen lässt, da dies ein eigenständiger Test ist, den der Tierarzt nicht automatisch vornimmt. Wenn der Test auf Parasiten und Kryptosporiden negativ ist, kann man, um auf Nummer sicher zu gehen, nach einigen Wochen eine weitere Kotprobe abgeben. Macht die Schlange in der Quarantänezeit auch sonst einen gesunden und fitten Eindruck, frisst sie ohne Probleme, erbricht das Futter nicht und hat auch keine merkwürdigen Atemgeräusche, die z. B. auf eine Lungenentzündung hinweisen könnten, darf sie in ihr neues Zuhause. Ist der Befund positiv, muss die Schlange nach Vorschrift behandelt werden und es müssen immer wieder Kotproben zur Untersuchung abgegeben werden. Nach einer Quarantänezeit muss das Becken desinfiziert werden und anschließend mit heißem, klarem Wasser gründlich ausgewaschen werden, bevor wir das nächste Tier in Quarantäne geben.
Kommen wir nun zu einigen Krankheiten bei Kornnattern (alphabetisch sortiert), ihren Erscheinungsbildern, sowie den ersten Maßnahmen.