Lebensraum und Verbreitung
In einem Lebensraum treffen physikalisch-chemische Faktoren wie die jahreszeitliche Verteilung und Ergiebigkeit von Niederschlägen, Tages-, Nacht-und Durchschnittstemperaturen, Luftfeuchte, Windbewegungen, Fläche, Tiefe oder Strömung eines Gewässers, Hangneigungen, Bodenstruktur und Mineralstoffverfügbarkeit sowie die darin lebenden Organismen aufeinander. Aus dem Blickwinkel einer Art, hier der Anakonda, muss der Lebensraum alle zum Überleben notwendigen Rahmenbedingungen liefern, will sich die Riesenschlange auf Dauer in diesem Biotop aufhalten. Aus der Ferne könnte damit der Eindruck entstehen, dass Anakondas nur einen Biotop-Typ besiedeln, eben die Ufer eines tropischen Flusses. Dies ist aber ganz und gar nicht der Fall, da sie sich im Laufe von Jahrmillionen durch fortwährende Anpassungsprozesse eine Reihe von Biotopmöglichkeiten "erschlossen" hat. Ihr genetisch verankertes Verhaltensrepertoir, ihre physiologischen Prozesse wie Stoffwechsel, Hormonspiegel, Nevenimpulsleitung, Aktivitäts-und Ruhe-Rhythmus, Thermoregulation haben Toleranzschwellen in beide Richtungen entwickelt, innerhalb derer eine erfolgreiche Besiedelung und Reproduktion möglich sind. Wollen wir die Anakonda erfolgreich in unserer Terrarienwelt pflegen, so müssen wir die Grenzen der Faktoren kennen und den Pflegllingen optimale Bedingungen anbieten.
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