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Gefahren durch Neuzugänge Quarantäne

Verbreitung von Erkrankungen z.B. Chryptosporidien vermeiden

 

Vorwort

Jaja, die Spinner! Übertrieben!

So oder ähnlich wird mancher vielleicht denken, wenn er die Maßnahmen verantwortungsvoller Kornnatterhalter in Bezug zu Neuanschaffungen hört und liest.

Gehen wir von unserem Empfinden mal nicht vom materiellen Wert einer Kornnatter aus, welcher durch Herkunft und Farbvariante geprägt ist, sondern einfach von der Tatsache: ?Wir möchten ein gesundes Tier in unserer Obhut pflegen?. Diese Einstellung ist eine vernünftige Ausgangsbasis, denn wir müssen und von der Ansicht entfernen, nur teure Tiere verdienen einen solch? erheblichen Aufwand.

Natürlich brauche ich nicht gesondert zu erläutern, dass eine Quarantäne nur bei einer Haltung mehrer Tiere nötig ist. Jedoch sollten auch Einzeltierhalter folgenden Artikel lesen.

Die Zahl der Krankheiten, die speziell für Reptilien wie der Kornnatter lebensbedrohlich sein können ist groß. Und die Zahl wächst mit zunehmender Farbzucht und Vielfältigkeit der Farbvarianten.

Exkurs

Fakt ist, die tollen Farbschläge der Kornnattern kommen durch Gendefekte zustande. D.h. in der DNA der Tiere sind Fehler, welche vererbt werden können.

Die DNA ist jedoch so komplex, dass bestimmte Fehler sich gegenseitig bedingen. Dies bedeutet, ein erwünscht gezüchteter Fehler hat optisch zwar ?nur? die Auswirkung auf die Farbe, wer kann jedoch schon wissen, welche inneren Fehler nicht gleich mit übertragen werden. Bedenken Sie, Farblinien stammen in der Regel nur von einem einzelnen Tier, welches diese Mutation zeigt. Hat dieses Tier jedoch noch weitere Fehler in der DNA, welche gesundheitliche Auswirkungen haben, werden diese ebenso vererbt, wie die gewünschte Farbenpracht.

 

Mit der Zuchtvielfalt leider das Immunsystem der Tiere, dies bedeutet, vorher hamlose Krankheiten werden auf einmal für das geschwächte Tier lebensbedrohlich. Vergleichbar ist dies mit einer Grippe, die von einem gesunden Menschen normalerweise leicht auskuriert wird, für einen immun geschwächten, älteren oder sehr jungen Menschen jedoch schnell gefährlich werden kann.

Jede Kornnatter hat von Natur aus Bakterien und Parasiten im Magen-Darm-Trakt. Diese werden von einem gesunden Immunsystem in Schach gehalten. Wird dieses jedoch geschwächt, können sich diese Parasiten innerhalb kurzer Zeit stark vermehren und die Oberhand gewinnen. Kornnattern leiden leise, daher werden viele Erkrankungen erst entdeckt, wenn es leider schon zu spät ist und die inneren Organe zerstört sind.

So mehren sich die Meldungen über erkrankte Tiere, ja sogar bis hin zur (fast) Ausrottung ganzer Zuchtbestände. Hintergrund ist oft bereits erläuterte Anfälligkeit hochgezüchteter Designerschlangen. Thema Nummer eins in diesem Zusammhang ist die Erkrankung mit Cryptosporidien (auch Kryptosporidien geschrieben). Dieser Einzeller ist für eine gesunde, immunstarke Kornnatter in geringer Befallstärke normalerweise kein Problem. Um so größer ist das Problem jedoch bei den Farbzuchten.

Das Gefährliche gerade an diesem parasitären Einzeller ist folgendes:

  • Er kann sich über Jahre unbemerkt im Magen und Darm verstecken und wartet auf seine Gelegenheit.
  • Er ist schwe, d.h. nur über aufwendige Laborverfahren nachweisbar.
  • Er ist unheilbar! Es hilft kein Medikament. Bekannte Therapiemöglichkeit verfolgt immer das Ziel, das Immunsystem zu stärken, so das die Schlange es selber schafft. Dies ist stark abhängig vom Befall und das Tier ist immer potentiell positiv Infektiös wegen o.g. versteckter Infektionsmöglichkeit.
  • Er ist mit handelsüblichem Desinfektionsmittel nicht zerstörbar.
  • Die Übertragung erfolgt leicht über andere Gegenstände, wie z.B. Futterzange oder Kotlöffel.
  • Er kann Monate außerhalb des Wirtes überlegen, z.B. auch auf der Türklinke oder Wassertrog.
  • Er wird über den Kot ausgeschieden

Spätestens jetzt sollte einigen unwohl sein und man sollte darüber nachdenken, ob die apokalyptischen Maßnahmen mancher Halter nicht doch angemessen sind.

Quarantäne und Desinfektion ist enorm wichtig geworden. Alex Brehm arbeitet als Rettungssanitäter und hält mehrere Kornnattern. Die Thematik einer ordnungsgemäßen Desinfektion ist Ihm daher schon aus beruflichen Gründen nicht fremd. Alex hat sich näher mit dem Thema beschäftigt und den folgenden Artikel zu Veröffentlichung auf Kornnatter.de freigegeben:

1. Quarantäne bei Neuzugängen

Aufgrund sich der sich aktuell häufenden Infektionen mit den für Reptilien pathogenen Erregern Cryptosporidium serpentis und Cryptosporidium saurophilum habe ich meine eigenen hohen Standards nochmals zu verbessern.
Leider wird dieser Schritt notwendig, da viele Händler und Züchter einfach erkrankte oder infizierte Tiere auf den Markt werfen. 
Man muss jeden Neuzugang so behandeln,  als sei er infiziert.

Als grundlegende Hygienemaßnahmen muss man folgendes einhalten:

  • Man benutzt für jedes Quarantänetier nur eine Futterpinzette.
  • Man trägt Einmal-Untersuchungshandschuhe.
  • Den Kot entfernt man nur mit einem Einweg-Löffel  den wir sofort nach Gebrauch in einen bereitstehenden Kunststoffsack werfen.
  • Der Gebrauch einer separaten Futterbox kann man sich sparen, da man das Tier am besten auf Küchen- oder Zeitungspapier hält.

Unsere persönliche Hygiene muss unbedingt folgendes beinhalten:

  • Man trägt keine lange Oberbekleidung wie Pullover. Besser sind T-Shirts, da man mit langer Kleidung eine Schmierinfektion begünstigt.
  • Man wäscht sich nach jedem Handling mit einem Tier gründlich die Hände bis zum Ellbogen.
  • Danach trocknet man sich die Arme und Hände und desinfiziert diese mit einem handelsüblichen Hautdesinfektionsmittel wie. z.B. Sterilium von Bode.
  • Wichtig ist hiernach der Gebrauch einer guten Handcreme, da ansonsten die Haut sehr schnell angegriffen wird.

Die Hygiene im Quarantänebereich:

  • Man benutzt als Quarantänebehältnis eine ausbruchssichere Kunststoffkiste, die mit Luftlöchern versehen wurde. Der Grund hierfür liegt einfach darin, dass man die Kunststoffkiste bei einem Ableben des Tieres einfach wegwerfen kann, ohne dass man Gefahr läuft, dass man bei einer Desinfektion des Terrariums diese nicht richtig durchführt.
  • Als Desinfektionsmittel eigenen sich nur spezielle Mittel, die auf dem Wirkstoff Chlorkresol basieren. Die weit verbreitete Meinung, Wofasteril reiche aus, ist schlichtweg falsch (Bestätigt durch Exomed und Kesla Pharma).

Die Quarantäne an sich:

  • Sollte mindestens 6 Monate dauern.
  • In der Quarantäne sollten mindestens 2 Kotproben erfolgen und eine Magenspülprobe. Als Probenmaterial eignet sich insbesondere auch ein ausgewürgtes Futtertier.
  • Wassernäpfe müssen desinfiziert werden, nach dem sie gebraucht wurden, bevor  man diese wieder verwendet.

Die Einrichtung in der Quarantänebox:

  • Als Bodegrund eignen sich Küchenkrepp oder Zeitungspapier.
  • Einen Topfuntersetzer für Pflanzen aus Ton (Zwecks einfacher Desinfektion)
  • Ein Versteck, am besten eine Kunststoffpflanzschale, die sich desinfizieren lässt oder ein Tongefäß, was mit den passenden Löchern verwendet wird.

Eine weitere nicht zu unterschätzende Gefahrenquelle, ist die Entsorgung der potenziell kontaminierten Abfälle:

  • Der Eimer muss unbedingt geschlossen sein, um eventuelle Sporen nicht durch Zugluft weiter zu tragen.
  • Am besten verwendet man einen Tretabfalleimer, damit man nicht den Deckel mit den Händen öffnen muss.
  • Der Eimer wird mit einem schweren Abfallsack ausgelegt. Die Ränder müssen mindestens 20 cm überlappen.

Hinweis

  • Man verwendet keine Kotlöffel mehrmals.
  • Jedes Quarantänetier muss seine eigene Futterpinzette haben, die nur für dieses Tier verwendet wird.
  • Vor jedem dem Handeln überlegen!


 2. Die richtige Desinfektion

Grundsätzlich ist es besser, keine Chemie zu verwenden und lieber Wasserschalen zu verwenden, die sich problemlos durch Hitze entkeimen lassen. Bei mir haben sich Tonuntersetzer für Pflanztöpfe bewährt. Diese halten auch problemlos Temperaturen von 200° C im Backofen aus, ebenso wie Futterpinzetten, die allerdings je nach Qualität anlaufen können. Ich verwende nur noch Futterpinzetten aus medizinischem Stahl, welche man günstig bei Instrumentenherstellern kaufen kann (je nach Größe 4 -8 ?). 

Zur Desinfektion eignen sich folgende chemischen Desinfektionsmittel:

Produkt

Hersteller

Internet

Händler

Stallosept ®
Plus

Kesla Pharma
Wolfen GmbH

http://www.kesla-sales.de/

Übersicht auf der Herstellerseite

Neopredisan

Menno Chemie GmbH

http://www.menno.de/

Keine Angabe

Parafectans

Chevita GmbH

http://www.chevita.com/

keine Angabe

Derzeit sind mir keine anderen Desinfektionsmittel bekannt, die aufgrund ihres Produktdatenblattes für die Spezialdesinfektion geeignet sind.

Hinweis

Es sind unbedingt die Sicherheitshinweise und Anleitungen der Hersteller zu beachten!
Falsche Anwendung kann zu gesundheitlichen Schäden beim Halter und sogar zum Tode des Tieres führen!

Desinfektion durch Hitze

Hitzebeständige Gegenstände, wie z.B. Wassernäpfe und Futterpinzetten, können auch im Backofen desinfiziert werden:

  • Gründlich mit Spülmittelwasser reinigen.
  • Gegenstände in Backofen stellen, so, das überall noch Luft  dran kommt.
  • Backofen einschalten, 200°C für 1 Stunde macht jedem Keim und allen Sporen den Garaus.
 
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