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Trächtigkeit, Eiablage und Eientwicklung

Wie die meisten Schlangen, sind auch die Kornnattern eierlegend (ovipar). Das heißt, die Weibchen legen einige Zeit nach dem Eisprung die von einer festen Hülle geschützten Eier ab. Dieser Zeitraum der Trächtigkeit dauert etwa vier Wochen. In der Regel kann man die Trächtigkeit der Weibchen daran erkennen, daß diese die Nahrungsaufnahme einstellen. Ist die Trächtigkeit bereits weiter fortgeschritten, so zeigt sich dies oft an der gesteigerten Leibesfülle im unteren Körperabschnitt. Etwa 10‑14 Tage vor der Eiablage kommt es in aller Regel noch zu einer Häutung. Während dieser Zeit verhalten sich die Weibchen sehr ruhig und verbringen die meiste Zeit in ihren Verstecken. Etwa 8‑10 Tage vor der Eiablage zeigen sie eine erheblich gesteigerte Aktivität. Sie durchkriechen nun fortwährend unter häufigem Züngeln das Terrarium, um auf diese Weise geeignete Eiablageplätze zu finden. Ein bis zwei Tage vor der Eiablage beruhigen sich die Weibchen wieder und verharren an einer Stelle, die sie als idealen Eiablageplatz ausgewählt haben. Dieser Platz liegt meist auf dem Boden, zum Beispiel unter einer alten Wurzel, einem Versteckkasten oder einem größeren Stück gewölbter Rinde. Wichtig ist dabei nur, daß das dort liegende Substrat immer leicht feucht ist. Sollten keine geeigneten Eiablageplätze vorhanden sein, kann es unter anderem vorkommen, daß die Weibchen ihr Gelege in den Wassernapf legen oder aber die gefürchtete Legenot eintritt. Nur selten legen die Weibchen ihre Eier auf trockenem Substrat oder in ihrem trockenen Versteck ab. Diese Eier sind häufig unbefruchtet. Interessant zu erwähnen wäre noch, daß, wenn man mehrere Weibchen in einem Terrarium pflegt und das erste einen Eiablageplatz ausgesucht hat, die anderen Weibchen ihre Eier auch dort deponieren. Relativ selten kann man beobachten, daß es zu einer vorzeitigen oder verspäteten Eiablage kommt. Das ist insbesondere der Fall, wenn es sich um unbefruchtete Eier handelt. Im allgemeinen erfolgt die Eiablage innerhalb weniger Stunden. Je nachdem, aus welcher Region die Kornnattern stammen, kann der Zeitpunkt der Eiablage um bis zu 50 Tage in einem Kalenderjahr schwanken.

Nur sehr selten kommt es zu zwei Eiablagen im selben Jahr. Diese stammen in aller Regel von Tieren aus den südlichen, sehr warmen Verbreitungsgebieten in den USA. Die Trächtigkeit verläuft wie bei der ersten Eiablage. Das Weibchen legt nach einer kurzen Fastenperiode ungefähr zwei Monate nach der ersten Eiablage ihr zweites Gelege ab. Der zweiten Ablage geht häufig eine erneute Paarung voraus. Das Zweitgelege ist wesentlich kleiner, und so liegt die Eizahl im Durchschnitt etwa bei 11 Eiern, bei Erstgelegen dagegen etwa bei 16 Eiern. Das größte jemals dokumentierte Gelege umfaßte 40 Eier, von denen 34 befruchtet waren. Im allgemeinen beträgt die durchschnittliche Eizahl jedoch 10‑20 Eier pro Gelege. Die Größe der Eier schwankt von Weibchen zu Weibchen und von Gelege zu Gelege. Auch sind die Eier von Elaphe guttata emoryi deutlich kleiner als die von Elaphe guttata guttata.

Nach der Befruchtung der Eier im oberen Teil des Eileiters wandern sie in den Mittelbereich, wo sie umhüllt werden. Die eigentliche Eiablage stellt ein sehr belastendes Ereignis für die Weibchen dar. Sie verlieren dabei bis zu einem Drittel ihres Körpergewichtes. Wenn auch noch eine zweite Eiablage erfolgt, kann der Gewichtsverlust bis zu 50% betragen. Aus diesem Grund ist für eine möglichst hochwertige und ausreichende Ernährung Sorge zu tragen, da andernfalls im kommenden Jahr die Fortpflanzung gefährdet ist oder die Weibchen sogar an Entkräftung sterben können. Unmittelbar nach der zweiten Eiablage häuten sich die Weibchen erneut und entwickeln einen kräftigen Appetit. Für den Fall, daß die Weibchen im geschwächten Zustand die Nahrung auswürgen, müssen sie mit kleinen Portionen aufgepäppelt werden. Zu schwache Tiere sollten nicht eingewintert und auch im nächsten Jahr nicht zur Zucht zugelassen werden.

Der Aufbau des Eies ist typisch squamatenhaft. Das Ei besteht aus dem Dotter, dem Chorion, dem Amnion und dem Allantois. Schon zu Beginn der Entwicklung wachsen seitlich die Falten der Eihülle über dem Keimling zusammen, so daß sich eine flüssigkeitsgefüllte Blase bildet, in der der Keim seine Entwicklung durchläuft. Hier von dem Amnion umhüllt, ist der Embryo vor Stößen und Feuchtigkeitsverlust geschützt. Unter der Eischale befindet sich der Chorion als eine Art innere Hülle. Während der Embryonalentwicklung verbindet sich nun der Chorion mit der Allantois zur Chorio‑Allantois. Diese extraembryonale Hülle erfüllt verschiedene wichtige Funktionen, wie die Speicherung der verschiedenen stickstoffhaltigen Stoffwechselprodukte, insbesondere der unlöslichen Harnsäure. Ferner dient die Chorion‑Allantois als eine Art embryonale Lunge, da sie direkt an der porösen Schale anliegt und durch sie Sauerstoff aufnimmt und Kohlendioxyd abgibt.

Aufgrund einer leichten Kalkauflage haften die befruchteten Eier nach der Eiablage in der Regel aneinander, so daß sie einen zusammenhängenden Haufen bilden. Die Eier können zwar mit größter Sorgfalt voneinander getrennt werden, doch empfiehlt es sich nicht, dieses unnötige Risiko einzugehen.

Für die Zeitigung werden die Gelege immer aus dem Terrarium entnommen und in einen Inkubator überführt.

Die Inkubationstemperaturen sollten zwischen 27 und 30'C liegen, wenngleich die Eier der Kornnatter Grenzwerte von 21 bis 32‑C vertragen. Bei einer Wärmezufuhr von unten ist darauf zu achten, daß sich kein Kondenswasser im Brutbehälter bildet und auf die Eier tropft. Nasse Stellen sind unbedingt zu vermeiden, da dies leicht zu einem Pilzbefall führen kann. Die Ursache allmählich einfallender Eier ist oft auf eine zu trockene Zeitigung zurückzuführen. Je nach Methode sollte entweder das Substrat nachgefeuchtet oder die relative Luftfeuchtigkeit gesteigert werden. Ist der Embryo nicht abgestorben ,so muß sich das Ei innerhalb weniger Tage wieder vollständig aufblähen. Nur selten sterben Eier während der Zeitigung ab, die bei der Eiablage normal aussehen. Meist sind es unbefruchtete Eier, die dann innerhalb weniger Tage einfallen. Gelegentlich kann es aber auch vorkommen, daß die unbefruchteten Eier bis zum Ende der Brut keine Veränderung aufweisen. Insgesamt zeigen die zahlreichen Nachzuchten, daß aus etwa 80 bis 85% aller anfangs gut aussehenden Eier wirklich gesunde Jungtiere schlüpfen. Noch erfreulicher ist die Aufzuchtrate , sie liegt bei erfahrenen Terrarianern bei nahezu 100%.

 

Die Inkubationszeit (= die Zeit von der Eiablage bis zum Schlupf) ist abhängig von den Klimafaktoren. Das sind sowohl die Feuchtigkeit, die aber bei artgemäßer Zeitigung ausreichend vorhanden ist, so daß sie sich auf die Entwicklungsdauer nicht auswirkt, als auch die Bruttemperatur. Wie schon gesagt, schlüpfen die Jungtiere in einem Temperaturbereich von 21 bis 32'C, doch dauert die Zeitigung bei konstant 21'C, also warmer Zimmertemperatur, etwa 96 bis 100 Tage. Auffallend ist in diesem Fall, daß kleinere Jungtiere schlüpfen, die nur einen Teil des Dotters aufgebraucht haben. Bessere Ergebnisse erzielt man bei höheren Temperaturen. Bei einer Zeitigungstemperatur von tagsüber 26 bis 28'C und nachts 20 bis 22'C benötigen die Schlangen etwa 80 bis 90 Tage. Betragen die Temperaturen 28 bis 32'C, so schlüpfen sie bereits nach 52 bis 60 Tagen. Beim Brüten mit konstanten Temperaturen von über 30'C treten gehäuft Mißbildungen und extrem kleine Tiere auf .

Die Entwicklung scheint zu schnell abzulaufen, so daß der Ei‑Inhalt nicht aufgebraucht wird.

 

 

 

 

Gerne legen die Weibchen ihre Eier im Schutz einer Wurzel ab

 

 

 

Der Inkubator

 

Da es sehr schwierig ist, die für die Eizeitigung notwendigen Bedingungen im Terrarium zu erreichen, werden die Eier am besten in einem Inkubator gezeitigt. Dafür stehen die unterschiedlichsten Modelle zum Selbstbauen und zum Kaufen zur Verfügung. Ich will hier nur kurz ein gebräuchliches käufliches Modell beschreiben, dessen Einsatz sich besonders bei einer geringen Anzahl an Gelegen lohnt. Es handelt sich um die Jäger‑Brutglucke. Sie besteht aus einer runden Styroporbox, die mit einem durchsichtigen, abnehmbaren Deckel verschlossen wird. In diesem befindet sich auch die gesamte Technik, die sich im wesentlichen aus einer Heizspirale und einem durch einen Regler verstellbaren temperaturempfindlichen Schalter zusammensetzt. Während die Heizspirale für die erforderlichen Temperaturen sorgt, stellt der Schalter sich bei Erreichen der gewünschten Temperatur ab und bei Unterschreiten wieder an. Durch einen großen Regler läßt sich der Temperaturbereich verändern. Kontrollieren muß man die Temperaturen selbst mit Hilfe eines Thermometers, das in der Mitte des Deckels steckt. Es wird nun ein Gummiring montiert und zwar so, daß sich der Meßbereich in derselben Höhe befindet, in der später die Eier liegen. Vor dem Einbringen der Gelege sollte die Temperatur erst ein paar Tage kontrolliert und wie gewünscht eingestellt werden.

Das Gelege muß vorsichtig aus dem Terrarium entnommen und in eine Dose mit einem leicht feuchten Substrat gebettet werden. Geeignet sind größere, dicht schließende Plastikdosen mit durchsichtigem Deckel, die eine leichte Kontrolle ermöglichen. Als Substrat kann man die unterschiedlichsten Substanzen, wie zum Beispiel Perlite, Sphagnummoos, ein SandTorf‑Gemisch oder Vermiculite verwenden. Vermiculite ist ein aufgeblähtes Tuffgestein, das in der Pflanzenkultur und auf dem Bau als Isoliermaterial verwendet wird. Zur Brut von Reptilieneiern eignet sich nur unbehandeltes Vermicullte, welches auch für die Pflanzenkultur verwendet wird. Das Substrat weist in etwa die richtige Feuchtigkeit auf, wenn es vollständig mit Wasser getränkt wird und anschließend wieder ein wenig Wasser herausgepreßt wird. Am besten läßt man sich von einem erfahrenen Terrarianer beraten. Etwa alle drei Wochen öffnet man die Dose, wodurch ein ausreichender Gasaustausch gewährleistet wird und das Substrat auf genügend Restfeuchtigkeit geprüft werden kann.

Wer mehrere Schlangen pflegt und somit auch zahlreiche Gelege im Jahr zeitigen muß, dem sei vor allem der Motorbrüter zum Selbstbauen nach BROER & HORN (1985) empfohlen. In ihm benötigen die Eier der Kornnatter bei einer Bruttemperatur von 27'C 61 Tage bis zum Schlupf. Die Schlupfraten lagen bei 85 bis 100% der befruchteten Eier (BROER & HORN 1985).

 

 

Als geeigneter Brutapparat für die Zeitigung der Gelege

hat sich diese Kunstglucke sehr bewährt.

 
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